Jazzlog 11/2015

November 6, 2015 § Hinterlasse einen Kommentar

Ibrahim Maalouf legt gleich zwei neue Alben vor. Red & Black Light ist ein solides Fusionalbum, das mich aber nicht wirklich in Ekstase versetzt. Kalthoum ist kammermusikalischer Jazz vom Feinsten.

Auch Ingrid Laubrock wirft zwei Alben auf den Markt. Ubatuba erscheint unter ihrem Namen, Roulette of the Cradle als Ingrid Laubrock Anti-House. Im Stil unterscheiden sich beide kaum. Beide sind schwer verdaulich.

Auch Everyday Mythology von Loomings gehört in die Kategorie „interessant“. Allerdings spielen Loomings keinen Jazz. Es ist eine Mischung aus Gentle Giant, Frank Zappa und Neuer Musik.

Jun Miyake hingegen besinnt sich auf seine Wurzeln und groovt auf New York Underground Studio heftig. Ja, das ist wirklich Fusion. Allerdings wird das hohe Niveau des ersten Tracks nicht gehalten.

Das Thoneline Orchestra von Caroline Thone bringt auf seinem Debüt, Black & White Swan, moderne Orchestermusik mit klassischer Big-Band-Besetzung, die irgendwo zwischen Jazz und Neuer Musik pendelt. Anspruchsvoll und gut.

Mistura grooven auf ihrem unbenannten Album auf höchstem Niveau. David Helbock am Synthesizer und der großartige Peter Madsen am Piano mischen Stile und improvisieren frei ohne jemals den Groove zu verlieren. Groß!

Lothar Meid, Produzent, Gründungmitglied von Embryo und Teil von Amon Düül II, ist mit 73 gestorben.

Gestorben ist auch Soul-Produzent und Songschreiber Allen Toussaint.

Jazzlog 2/2015

Februar 27, 2015 § Hinterlasse einen Kommentar

Ibrahim Electric bieten auf ihren Album Rumours From Outer Space lustige Retro-SciFi-Fusion. Dänen können sie trauen.

OGroove heißt das neue Projekt von Schlagzeuger Gerd Breuer mit Sängerin Esther Berlansky. Das erste Album nennt sich Day Breaking. Esther Berlansky kann definitiv singen, aber das Ganze ist doch zu luftig.

Die interessanteste Neuerscheinung des Monats ist sicherlich das neue Album vom japanischen Trompeter und Komponisten Jun Miyake. Lost Memory Act 2 ist sowohl Neue Musik als auch Pop, vielleicht sogar ein bißchen Jazz. Dazu kommen aber auch noch arabische Einflüße durch Oud-Spieler Dhafer Youssef.

Das Mini-Album The Planet von Young Ejecta habe ich natürlich nur angehört, weil Sängerin Leanne Macomber nackt auf dem Cover zu sehen ist. Ich muss das ja zugeben, weil’s sonst niemand tut. Sie scheint ein Faible für Nacktposen zu haben. Auf dem Debütalbum Dominae war sie von hinten zu sehen. Auf der Single It’s Only Love war sie von vorne zu sehen – und jetzt von der Seite. Ach so – die Musik? Sanfter Trash-Synthie-Pop mit hingehauchten Vocals. Durchaus hörenswert.

John Carpenter hat früher einige bedeutende Filme gedreht. Oft schrieb er auch die Filmmusik. Mit 67 legt er jetzt sein erstes reines Musikalbum vor. Die Kritiker überschlagen sich. Naja, Lost Themes ist nicht schlecht, aber es klingt wie Tangerine Dream. Was ja an sich nichts Schlechtes ist, aber Musik hat er jetzt nicht neu erfunden.

Gong haben das erste neue Album seit 5 Jahren veröffentlicht. Es heißt I See You und featured Original-Vokalistin Gilli Smyth als Gast. Daevid Allen ist der letzte wahre Hippie. Dass er schwer erkrankt ist, kann man diesem Album nicht anhören. Macht Spaß.

Nichts Neues von Van der Graaf Generator. Merlin Atmos bringt Liveaufnahmen von 2013. Seit 2005 spielen sie ohne Bassist. Rock ohne Bassgitarre ist wie Sex mit Raumanzug. Dank Derwischorganist Hugh Banton macht es trotzdem Spaß zuzuhören. Aber wie gesagt, nichts Neues.

Die belgische Progband Fish on Friday hat schon Ende Oktober 2014 ihr drittes Album veröffentlicht. Es heißt Godspeed und bietet fluffigen Pop-Prog. Ghost Song erinnert gar an die frühen Genesis. Ist wirklich nett anzuhören.

Steve Strange, bekannt als Visage-Sänger, ist mit 55 an einem Herzinfarkt gestorben.

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